Auch wenn Vereinschroniken bei vielen oftmals langweilig und überflüssig erscheinen, darf doch ein kurzer geschichtlicher Abriss über den Tischtennissport der vergangenen 60 Jahre in Ehrenkirchen nicht fehlen.
Eine Chronik will aber nicht nur auf Vergangenes zurückblicken, sondern sie will auch Erfahrungen bewusst machen und weitergeben, so dass in Zukunft eine rationelle und zeitgemäße Arbeit möglich ist. Auch für die junge Generation kann es interessant sein, zu erfahren, unter welchen zum Teil schwierigen Bedingungen ein Verein ein sportliches und finanzielles Niveau erreichen kann. Dies trifft jedenfalls auf den Tischtennissport in Ehrenkirchen zu.
Der Tischtennissport in Ehrenkirchen begann in den Fünfziger Jahren. 1955 wurde zum ersten Mal Kontakt zu den benachbarten Vereinen Staufen und Untermünstertal aufgenommen. Es wurden etliche Freundschaftsspiele absolviert. Zur selben Zeit wurden mit der Spielvereinigung Ehrenstetten Gespräche zwecks Gründung einer Tischtennisabteilung geführt.
Am 10. Mai 1955 stimmte die Generalversammlung der Spielvereinigung der Gründung einer Tischtennisabteilung zu. Kurz danach wurde die Tischtennisabteilung in den Südbadischen Tischtennisverband aufgenommen. Zum ersten Abteilungsleiter wurde Eugen Dischinger bestellt, der dieses Amt 8 Jahre innehatte. Die Abteilung bestand nach ihrer Gründung aus 9 Aktiven. Dies waren Franz Dischinger, Roland Kaufhold, Peter Albert, Anton Bösch, Georg Holland, Georg Nußbaumer, Alfons Brengartner, Alfred Neymeyer, und Werner Nägele. Im Spieljahr 1956/57 nahm die Tischtennisabteilung an der Verbandsrunde teil. Die größten Schwierigkeiten bereiteten in den ersten 10 Jahren die Räumlichkeiten, um den Tischtennissport ausüben zu können. Die Spiellokale waren das Gasthaus zum „Wilden Mann“, der Rathaussaal, das Gasthaus „Adler“ und der Winzerkeller. Schließlich fand die Abteilung im Georgsheim eine ständige Bleibe.
Von 1964 – 1966 leitete Otto Vorgrimmler die Abteilung. In der Generalversammlung im Mai 1966 wurde Karl Bösch als Abteilungsleiter gewählt. Diese Funktion übte er bis zur Auflösung der Abteilung Tischtennis der Spielvereinigung Ehrenstetten, im Jahr 1977, aus. Während dieser Jahre gab es im Verein ein ständiges auf und ab. Die Jugendarbeit war in dieser Zeit nur eingeschränkt möglich, da es die Räumlichkeiten nicht anders zuließen.
An Kameradschaft und Geselligkeit fehlte es der Tischtennisabteilung nie, wenn auch die Tabellenplätze etwas zu wünschen übrig ließen. Nur mit einem guten Kameradschaftsgeist war es möglich diese schweren Zeiten zu überstehen. Aufgrund der Fusion der Ortschaften Ehrenstetten und Kirchhofen und dem geplanten Bau einer Mehrzweckhalle, kam es in der Generalversammlung der Tischtennisabteilung im Jahre 1977 zu dem Beschluss einen selbständigen Tischtennisclub Ehrenkirchen zu gründen. Der Hauptgrund hierfür war die Ausweitung des Tischtennissports auf die Gesamtgemeinde Ehrenkirchen. In der Generalversammlung der Spielvereinigung Ehrenstetten am 25. April 1977 wurde dem gestellten Antrag der Tischtennisabteilung auf Auflösung stattgegeben. Somit stand der Gründung eines Tischtennisclubs Ehrenkirchen nichts mehr im Wege. Die Gründungsversammlung fand am 23. Mai 1977 im Gasthaus „Zum Löwen“ in Ehrenstetten statt. An der Gründungsversammlung nahmen 16 Personen teil. Der vorgelegte Satzungsentwurf wurde gebilligt, so dass eine Vorstandschaft gewählt werden konnte. Als 1. Vorsitzender wurde Karl Bösch gewählt. Die weiteren Wahlen brachten folgendes Ergebnis: Stellv. Vorsitzender: Arno Hemmerling; Schriftführer: Bernt Mölder; Kassierer: Werner Freudig; Jugendwart: Otto Nußbaumer; Gerätewart: Georg Meyer. Mit Wirkung vom 21. Juli 1977 wurde der Tischtennisclub Ehrenkirchen in das Vereinsregister des Amtsgerichts Staufen aufgenommen.
Seit der Gründung beteiligt sich der Tischtennisclub Ehrenkirchen am Schlossgrabenhock und dem Lorenzenmärt, um so den finanziellen Verpflichtungen, wie Hallenmiete, Verbandsbeitrag, Sportkleidung und Sportgeräte, nachzukommen. Beim TTC Ehrenkirchen handelt es sich um den ersten Verein in der Gesamtgemeinde Ehrenkirchen, der diesen Namen trug.
Als Neuer Verein im STTV begann man die Spiele in der C-Klasse. Am Ende der Runde hatte man den 2. Tabellenplatz und somit den Aufstieg in die B-Klasse erreicht. Doch musste man leider am Ende der Spielzeit wieder absteigen. Im Oktober 1979 zog der Tischtennisclub vom Georgsheim in die langersehnte Kirchberghalle um und hoffte auf einen sportlichen Aufschwung. Im Oktober 1980 feierte man 25 Jahre Tischtennis in Ehrenkirchen, verbunden mit den Bezirksmeisterschaften. Das Spieljahr 1980/81 brachte dem TTC den Meistertitel in der C-Klasse und somit den Aufstieg zur B-Klasse. Ebenso erreichte in diesem Jahr der Schüler Martin Bösch den Bezirksmeistertitel und die Vizemeisterschaft im STTV. In der Spielzeit 1982/83 errang die zweite Mannschaft den Meistertitel in der Kreisklasse C und stieg ebenfalls in die B-Klasse auf, allerdings musste man am Ende der Runde wieder absteigen. Leider musste die erste Mannschaft nach der Runde 1984/85 aus der B-Klasse absteigen. Im Oktober 1985 wurde 30 Jahre Tischtennis in Ehrenkirchen gefeiert verbunden mit einem Grümpelturnier der örtlichen Vereine. In der Generalversammlung 1987 stellte sich der bisherige Vorsitzende Karl Bösch nicht mehr zur Wahl. So wurde Rolf Pfäffle zu seinem Nachfolger gewählt. 1989 konnte Rolf Pfäffle aus beruflichen Gründen nicht mehr als Vorsitzender kandidieren. Als 1. Vorsitzender wurde Jürgen Steiger gewählt. In der Generalversammlung 1990 wurde beschlossen den Lorenzenmärt-Hock nur noch 1990 durchzuführen, da es immer größere Personalprobleme während der Urlaubszeit gab. Seiher ist der TTC nur noch beim Schlossgrabenhock in Kirchhofen aktiv. Zwischenzeitlich gestaltet es sich aber auch hier, bedingt durch die nahen Pfingstferien, immer schwieriger freiwillige Helfer zu finden. Sollte in Zukunft auch die Durchführung des Schlossgrabenhocks aufgrund Personalmangels nicht mehr möglich sein und somit das wichtigste finanzielle Standbein des Vereins wegbrechen, müssten zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebs andere Finanzierungsmöglichkeiten erschlossen werden. Aus beruflichen Gründen, stellte sich Jürgen Steiger 1993 nicht wieder zur Wahl. Sportlich ging es in all den Jahren mal auf und ab, seit dem Spieljahr 1990/91 konnte sich die erste Mannschaft in der B-Klasse halten und verpasste 1992 nur knapp die Meisterschaft in dieser Klasse. Die zweite Mannschaft stieg 1992 ebenfalls in die B Klasse auf, konnte jedoch im Folgejahr den Klassenerhalt leider nicht erreichen.
Auch die Damenmannschaft spielt seit dem Aufstieg 1991/92 in der Bezirksklasse. Hier erreichten Sie überwiegend mittlere Platzierungen, sowie zwei hervorragende zweite Plätze in Folge im Bezirkspokal. Seit dem Spieljahr 2015 konnte leider keine Damenmannschaft mehr gestellt werden. Das Problem fehlender Tischtennisspielerinnen ist im gesamten Verband leider gleich.
Von 1993 bis 1994 bekleidete Erwin Herrmann das Amt des 1. Vorsitzenden. Ihm folgte Rainer Schmutz nach, bis auch er im Jahre 2003 das Amt aus beruflichen Gründen nicht mehr wahrnehmen konnte.
Am 21.10.95 feierte der TTC Ehrenkirchen sein 40 jähriges Jubiläum. Mit dabei waren viele Gäste von der Gemeinde und des Verbandes, sowie von den Markgräfler Vereinen. Martin Frei und Asare Amoyaw boten einen Tischtennis Schaukampf. Abgerundet wurde die Feier mit einer Tombola und einem Kalten Buffet.
Bei der Generalversammlung im April 2003 wurde Martin Gräf als 1. Vorsitzender gewählt. Im Oktober 2005 feierte man das 50jährige Jubiläum mit einem großen Festbankett in der Kircherghalle, auch hier mit vielen Ehrengästen und befreundeten Vereinen.
An den Verbandsrunden nahmen in den letzten 10 Jahren immer 6 oder 7 Mannschaften teil, in der Verbandsrunde 1984/85 waren es sogar 9 Mannschaften. In der Saison 2004/2005 erreichte die 1. Herrenmannschaft einen vierten Platz, welcher aufgrund des Verzichtes einer anderen Mannschaft zum Aufstieg in die neuformierte Kreisklasse A berechtigt. Leider stieg man hier in der Folgesaison gleich wieder in die Kreisklasse B ab. Allerdings konnte der direkte Wiederaufstieg in der Saison 2006/2007, auch Dank dem Engagement des ehemaligen Zweitligaspielers Karl-Heinz Gern, erreicht werden.
Nach mehreren Jahren in der A-Klasse folgte dann jedoch wieder der Abstieg in die B-Klasse. Erst in der Spielsaison 2019/2020 haben wir wieder eine konkurrenzfähige Mannschaft für den Aufstieg stellen können. Mareike Schmitt kam nach Beruflichem Wegzug, Babypause und 2 Spielzeiten bei einem anderen Verein, wieder den Weg „nach Hause“. Auch fand Michel Pichler wieder Spaß am Tischtennis. Die erste Mannschaft überwinterte hier, trotz krankheitsbedingter Pause von Ralph Löw auf dem 1. Tabellenplatz. Der Aufstieg ist hier anvisiert.
Erfreulich ist, dass sich der Tischtennissport beim Nachwuchs in den letzten Jahren großer Beliebtheit erfreut, allerdings bei vielen nur bis zum 16. Oder 17. Lebensjahr. Es wird immer schwieriger Spieler in den Erwachsenenbereich überführen zu können. Die vergangenen Jahre haben wir immer mit mindestens 2 Mannschaften am Spielbetrieb teilgenommen. Hinzu kommen Bezirksranglisten und Bezirksmeisterschaften.
Im Jugendtrainerbereich sind wir seit 2017 so stark aufgestellt wie noch nie. Ralph Löw hat für uns Paul Grzesik von FT 1844 als Trainer engagieren können. Mareike Schmitt trainiert zusätzlich zu einer Kooperation mit der Schule eine Mädchengruppe von 6jährigen. Patrick Röttele und Martin Gräf komplettieren das Trainerteam im Jugendbereich, werden hier aber auch noch von weiteren Spielern unterstützt
Im Rahmen der Generalversammlung im April 2007 kandidierte Martin Gräf nicht mehr zur Wahl zum 1. Vorsitzenden. Er will sich zukünftig auf die Arbeit im Jugendbereich konzentrieren. Es konnte hier Thorsten Kallée als Nachfolger für das Amt gewonnen werden, welcher dieses bis 2017 inne hatte. Seither für Patrick Röttele den Verein.
Zur Verbesserung der Kameradschaft unternimmt der Verein Wanderungen, Radtouren, Ausflüge für die Aktiven und Jugendlichen, Weihnachtsfeiern, und nicht zu vergessen, die Wochenendlehrgänge in der Sportschule Grenzau. Auch werden für die Jugendlichen Trainingslager in der Badischen Sportschule in Steinbach durchgeführt, ebenso Trainingsnächte / Wochenenden in der Kirchberghalle.
Nachdem bei den Jubiläumsfeiern 2005 Bernt Mölder, Oskar Zieger und Roland Kaufhold als Ehrenmitglieder ernannt wurden, wiederfuhr dies Im Rahmen der Weihnachtsfeier im Dezember 2012 Erwin Herrmann. Auch ist zwischenzeitlich Josef Steinle Ehrenmitglied. Alle genannten haben durch ihr Engagement und Treue zum Verein dessen Existenz mit aufgebaut und Jahrzehnte lang erhalten und unterstützt.
Wir hoffen und wünschen, dass es auch in Zukunft mit dem Tischtennissport in Ehrenkirchen weiter aufwärts geht.
Die Vorstandschaft
Des TTC Ehrenkirchen e. V.